Anna Fries / Markus Schäfer
Fort Yuma
«Eine OECD-Liste der Steueroasen ist für die Schweiz wie die Kavallerie in Fort Yuma, die man ausreiten lassen kann, aber nicht muss, solange die Indianer wissen, dass es sie gibt.»
Ausgehend von Peer Steinbrücks Aussage, mit der er auf der G20-Finanzministerkonferenz kurzerhand die Deutschen zu Soldaten und die Schweizer zu Indianern erklärte, fragen vier PerformerInnen nach den latenten Konflikten zwischen beiden Nachbarländern. «Fort Yuma» ist ein politisch-poetischer Dokumentarfilm, der ohne Kamera und Videoprojektion live auf der Bühne hergestellt wird. Vor den Augen des Publikums wird die Bevölkerung befragt, kommen Angela Merkel und DJ Bobo zu Wort, fliegt ein Strohballen durchs Bild. Das Medium des Dokumentarfilms wird im Theater auf seine journalistischen und manipulativen Fähig-keiten befragt, während es eigentlich um das Geld, die Steuern, das Gold, um Pferde, Indianer und Soldaten, um Verständnisschwierigkeiten und Dialekte, um Nachbarschaft, Freundschaft, Feindschaft, um Flucht und Integration im Herzen Europas geht. «Fort Yuma» ist ein Western vor der Kulisse des Matterhorns, ist ein Dokumentarfilm vor der Kulisse von Death Valley, ist der Blockbuster des Sommers.
Anna Fries und Markus Schäfer interessieren sich für Pop, Politik, Poesie, Populismus und Pathos, für die Übertragung anderer Medien in den Hybrid Theater. Sie sind in Basel und Würzburg aufgewachsen und haben zusammen in Hildesheim Kulturwissenschaften und Szenische Künste studiert. Beide arbeiten in verschie-denen freien Theatergruppen, wie zum Beispiel machina eX und Markus&Markus.
Vorstellungen
Mi 4.9. / 19 Uhr -> Tickets kaufen
Fr 6.9. / 19 Uhr -> Tickets kaufen
Sa 7.9. / 19 Uhr / M3 -> Tickets kaufen
junges theater basel
Mitwirkende
Performance: Alireza Bayram, Jan Jaroszek, Sarah Sophia Meyer, Isabel Schwenk
Ausstattung: Sabina Winkler
Produktionsleitung: Denise Biermann
Konzept, Inszenierung: Anna Fries, Markus Schäfer
Eine Koproduktion mit Treibstoff 2013.
Mit freundlicher Unterstützung der DOMS-Stiftung, der Futurum Stiftung und der Jubiläumsstiftung der Basellandschaftlichen Kantonalbank.